30 Jahre Stadtentwicklung in Hainichen

Wohngebäude

Brauhofstraße 6 und 8

Brauhofstraße 6 und 8, 2020 (Foto: SKE, M. Preiß)
Hofseite, 2020 (Foto: D. Lorenz)
Ansicht Molkerei, um 1990 (Foto: Gellert-Museum Hainichen)
Durchführungszeitraum 12/2016−03/2020
Eigentümer Fischland Projekt GmbH Ahrenshoop
Planer/Projektierungsbüro INVO bauplanung GmbH Ribnitz-Damgarten
Förderprogramm SU-A „Stadtgebiet“
Gesamtkosten 2.414.749,65 Euro
Fördersumme 1.942.424,28 Euro
Auch wenn man es heute nicht auf den ersten Blick sehen kann, haben die Objekte Brauhofstraße 6 und 8 keinen gemeinsamen geschichtlichen Hintergrund. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wurden von 2016 bis 2020 von Grund auf saniert und modernisiert.

Brauhofstraße 6

Nach dem heftigen Brand 1768 mussten die Anlieger an der Querstraße zum Tempel (= Neumarkt) neu bauen.
Das brauberechtigte Wohnhaus, das Färbehaus und ein Hintergebäude waren 1770 fertig, ein Gartenhaus, Schwefelkammer und Schuppen kamen später dazu.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebten hier Tuchmacher und Wollwarenfabrikanten, dann erwarb die benachbarte Braugenossenschaft das Grundstück für Erweiterungen des Städtischen Malzhauses. So standen hinter diesem Wohngebäude unter anderem Kessel- und Maschinenhaus, Mälzerei, Sudhaus und Teile der Kellerei. Das Wohngebäude selbst blieb von baulichen Eingriffen weitestgehend ausgenommen. Nach Schließung der Stadtbrauerei wurden hier Wohnungen vermietet, bevor es Jahre leer stand.

Zustand, Februar 2018 (Foto: SKE/M. Preiß)
Mai 2001 (Foto: SKE/M. Preiß)

Brauhofstraße 8

Die Initialen im Schlussstein verweisen heute nur noch fragmentarisch auf den Erbauer Friedrich Wilhelm Lehmann (1736−1812). Er hatte erst Anfang 1768 das Grundstück erworben, im Juni brannte alles nieder.
Zum Felsenkeller, Garten und zur Scheune hin entstanden ein neues Wohngebäude, ein angebautes Hinterhaus mit Ställen und darüberliegender Mietwohnung sowie ein Seitengebäude.
Das Anwesen erstreckte sich bis zum Rahmenberg. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte es dem Weber Christian Adolph Kuntze, dessen Söhne bis 1900 eine Flanell- und Wollwarenfabrikation etablierten. Nach der Grundstücksteilung erfolgten Neubauten im hinteren Grundstück. Das nun sanierte Wohnhaus stand zuletzt viele Jahre leer und verlor wertvolle Substanz.